Bokashi – Pflanzenkohle – Terra Preta

Die Formel zu einem gesunden, ertragreichen Boden

In den 1980er Jahren entwickelte Prof. Higa aus Japan eine Mixtur aus positiven Mikroorganismen, die in der Lage sind, das Bodenlebewesen zu aktivieren und gleichzeitig Schadstoffe umzubauen.

Diese effektiven Mikroorganismen können nun für Bokashi eingesetzt werden. Da für das japanische Wort Bokashi recht unterschiedliche deutsche Wörter im Internet verwendet werden, möchte ich darauf nicht näher eingehen. Nur so viel, es handelt sich bei Bokashi um die Fermentierung von Küchenabfällen. Die fermentierten Küchenabfälle können als wertvollen Dünger wieder in den Gartenboden eingebracht werden. Innerhalb weniger Wochen sind diese Küchenabfälle vollkommen in Erde umgewandelt und dienen einer zukünftigen Bepflanzung als Nahrung. Zur Herstellung des Bokashi gibt es bei Youtube zahlreiche Beispiele, warum hier in diesem Artikel nicht speziell eingegangen werden soll. Den Bokashi im Garten richtig eingesetzt, erspart den Kauf von teurem Dünger. Der bei der Bokashiherstellung anfallende Sickersaft kann ebenfalls, in verdünnter Form, zum Düngen verwendet werden.

Nun kann bei der Fermentierung der Küchenabfälle auch Pflanzenkohle beigemischt werden. Bei der Zersetzung der Küchenabfälle siedeln sich die Mikroorganismen an der Pflanzenkohle an. Nach dem Einbringen des Bokashi mit der angereicherten Pflanzenkohle in die Erde, siedeln sich die neuen Pflanzen mit ihren feinen Wurzeln an der Pflanzenkohle an und entziehen der Pflanzenkohle die bei der Fermentierung eingelagerten Mineralien.

Was ist nun Pflanzenkohle?

Laut Wikipedia wird Pflanzenkohle (auch als Biokohle  bezeichnet) durch pyrolytische Verkohlung pflanzlicher Ausgangsstoffe ( Holz- oder Grünschnitt) hergestellt. Eine häufige Form ist Holzkohle. Bei der Pyrolyse von Holz bleiben 50% des darin gebundenen CO² in der Pflanzenkohle erhalten.  Das CO² bleibt nach dem Einbringen in den Boden über Jahrhunderte gebunden, während beim Verbrennen oder verrotten des Holzes 100% des CO² wieder in die Atmosphäre gelangen. Die Zellstruktur der Pflanzenkohle ist so groß, würde man ein Gramm ausbreiten können, erhielte man eine Fläche vom 300 bis 400 m². Ein weiterer Pluspunkt der Pflanzenkohle ist die enorme Aufnahmefähigkeit von Wasser, nämlich etwas das fünffache seines Eigengewichtes. Dies bedeutet, dass der Boden während dem Regen viel mehr Wasser aufnehmen und dadurch wertvolles Leitungswasser gespart werden kann. Die Pflanzen können Trockenperioden besser überstehen.

Vermischen wir nun Bokashi und Pflanzenkohle sind wir fast automatisch bei Terra Preta (portugiesisch für schwarze Erde). Diese schwarze Erde, erst vor wenigen Jahren im Amazonasgebiet wieder entdeckt, ist tausende Jahre alt  und immer noch fruchtbar. Nutzen wir also das Wissen längst vergangener Epochen. Wer über die Begriffe Bokashi, Pflanzenkohle und Terra Preta mehr wissen will, findet im Internet genügend Informationen. Wer sich für günstige Pflanzenkohle (bei der ASF kosten fünfzig Liter 49 €) und effektive Mikroorganismen (EMa) interessiert, darf sich gerne an den Verein der Gartenfreunde Freiburg West e.V. wenden. Gerne würde der Verein einen Arbeitskreis Pflanzenkohle aufbauen.

Wer sich für eine Mitarbeit interessiert wendet sich direkt an den 1. Vorsitzenden der Gartenfreunde Freiburg West                           

Video zur nachhaltigen Ressourcennutzung mit Pflanzenkohle

Das Video ist im Rahmen eines Forschungs- und Bildungsprojekts der AG Geoökologie der freien Universität Berlin entstanden Autorin: Bianca Schemel